Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) fördert mit 11,2 Mio. Euro die deutsche Forschung im Breich der künstlichen Intelligenz (KI) zur Entwicklung sicherer, innovativer Elektroniksysteme für zukünftige Fahrzeuggenerationen.
An diesem Projekt nimmt Zuken als Industriepartner mit unserem Entwicklungsstandort EMC-Technology Center in Paderborn teil. Unter der Koordination der Robert Bosch Multimedia Car GmbH in Hildesheim und mit Projektmanagement-Unterstützung durch das edacentrum arbeiten achtzehn hochkarätige Partner in einem Konsortium zusammen. Das edacentrum mit Sitz in Hannover ist das deutsche Netzwerk für Elektronik, Design und Anwendungen in Wirtschaft und Wissenschaft.
Ziel des auf 3 Jahre angelegten Projekts mit dem Namen progressivKI ist die Entwicklung eines generalisierten KI-gestützten Entwurfsprozesses für Elektroniksysteme im Fahrzeug.
Zunehmende Systemkomplexität erfordert neue Lösungen
Um Entwurfsprozesse für zukünftige Elektroniksysteme im Fahrzeug optimal zu unterstützen und zu automatisieren, ist – aufgrund der deutlich zunehmenden Systemkomplexität auf dem Weg zum autonomen und elektrisch angetriebenen Fahrzeug – der Einsatz von KI-Methoden ein potentieller Lösungsansatz zur Beherrschung zukünftiger Entwurfsaufgaben. Langfristiges Ziel ist es, durch die KI-Nutzung funktional sichere Elektroniksysteme schneller, zuverlässiger und kostengünstiger zu entwickeln. Leistungsstarke und nachhaltige Elektroniksysteme sind der zentrale Erfolgsfaktor für die Mobilität der Zukunft.
Die Projektbeteiligten erwarten außerdem eine deutliche Beschleunigung der bestehenden Innovationszyklen. progressivKI unterstreicht somit den Paradigmenwechsel, den die künstliche Intelligenz im Softwarebereich für dieses Jahrhundert einläutet.
KI steigert die Effizienz im Entwurfsprozess
Die fachliche Leitung des vielversprechenden Projekts übernimmt seitens der Robert Bosch Car Multimedia GmbH der ausgewiesene und langjährige Experte Dr. Michael Kühn. Er ist Teamleiter für elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) bei der Bosch Tochter. Zuvor war Kühn unter anderem bei Audi in der Entwicklung, wo er die Grundlagenforschung und Vorentwicklung in der EMV etablierte sowie das Thema virtuelle Entwicklung maßgeblich vorantrieb. In der industriellen Koordination des Projektes wird er von Ralf Brüning, Produkt Manager und Senior Consultant am Zuken EMC-Technology Center in Paderborn, unterstützt, der zudem die Leitung des Arbeitspakets für Anforderungen und Spezifikation übernommen hat.
Dr. Kühn erläutert die Projektziele: „Die Nutzung von KI im Entwurfsprozess von elektronischen Fahrzeugkomponenten wird die Effizienz signifikant steigern. Beispielsweise können durch vortrainierte KI-Module mittels Simulationsdaten die Aufwände für Reviews von Schaltplänen oder Layoutdaten deutlich reduziert werden. progressivKI basiert auf einem höchst kompetenten Konsortium aus Industrie, Forschungsinstituten sowie Universitäten, welches die gesamte Wertschöpfungskette für den Entwurf von elektronischen Systemen abdeckt. Ich erwarte im Rahmen der dreijährigen Projektlaufzeit einen deutlichen Mehrgewinn durch KI im Entwurfsprozess von elektronischen Fahrzeugkomponenten.“
Vortrag auf der ZIW Digital 2021
Auf der Zuken Innovation World im Juni wird er dazu einen Vortrag halten. Sie sind eingeladen, sich dazu kostenlos anzumelden. Weitere Highlights unseres virtuellen Events und die Anmeldung finden Sie hier
Ralf Brüning sagt zur Beteiligung im Projekt: „Wir wollen im Projekt unser langjähriges Knowhow zu Analyse von PCB-Strukturen einbringen, um in Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern im Konsortium eine Anbindung an die im Projekt entwickelten KI-Module zu realisieren und so den Lern-/Trainingsprozess und eine Bewertung von Analyseergebnissen unterstützen – und natürlich auch die Zuken PCB Softwarelösungen entscheidend zu verbessern.“
Zuverlässige Bewertung der AI Methden
Das Projektmanagement übernimmt das edacentrum unter der Federführung von Dr.-Ing. Werner John. Er konstatiert: „In progressivKI wird eine modular aufgebaute KI-Plattform entwickelt werden, die über sichere, verschlüsselte und intelligente Konnektoren zu den einzelnen (verteilten) KI-Modulen flexibel einsetzbar ist. Eine Verknüpfung mit GAIA-X wird ebenfalls realisiert. Damit wird die Verwendung von KI-gestützten EDA-Methoden bei der Entwicklung von Elektronik-Systemen in Deutschland gestärkt und beschleunigt sowie die heutigen industriellen Entwurfsprozesse effizienter gestaltet.“
Er fügt hinzu: „Durch die Einbindung von Instituten aus der angewandten Forschung und von Universitäten wird für den EDA-Bereich erstmalig sichergestellt, die Qualität der Trainings- und Lernprozesse der zu Einsatz kommenden KI-Methoden zuverlässig bewertet und auch abgesichert werden kann. Dem wissenschaftlichen Nachwuchs bietet sich damit eine hervorragende Möglichkeit, prägenden Einfluß auf die zukünftige edaKI-Entwicklung in Deutschland zunehmen. Das Vorhaben progressivKI hat das Potential sich zu einem Leuchtturm bei der Realisierung von KI-gestützten Methoden im EDA-Bereich zu entwickeln und hier richtungsweisende industrie-getriebene Umsetzungen aufzuzeigen.“
progressivKI
Unter der Leitung der Robert Bosch Car Multimedia GmbH beteiligen sich an dem dreijährigen Vorhaben die Partner Infineon Technologies, Zuken, Microchip Technology Germany, Celus, Luminovo, Hood, Cloud&Heat Technologies, Binder Elektronik, DIQA Projektmanagement, EMC Test NRW, InnoZent OWL e.V. sowie die Fraunhofer Einrichtungen FIT/ENAS, FZI Forschungszentrum Informatik, TU Dortmund, HSU Hamburg, TU Berlin und HS Hamm-Lippstadt/System Integration Laboratory und decken damit alle erforderlichen Komponenten der Wertschöpfungskette ab.
Das Projekt wird gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) nach einem Beschluss des deutschen Bundestags unter den Förderkennzeichen 19A21006A-R.
Kontakt progressivKI
progressivki-office@mail.edacentrum.de

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