Auf der Zuken Innovation World in Italien letztes Jahr hatten wir das Vergnügen, mit einem Team junger Ingenieure der Universität La Sapienza in Rom zu sprechen. Francesco, Matteo, Domenico und ihr Team, bekannt als die „Gladiatoren“, haben sich der Herausforderung gestellt, einen Pre-Moto-3-Prototypen zu entwerfen und mit ihm am MotoStudent-Wettbewerb teilzunehmen, dem größten Netzwerk von Universitätstalenten, das die Zukunft des Motorsports und seiner Industrie gestaltet.
Das studentische Engineering-Team kümmert sich um alles, von der Entwicklung der Verkabelung und Telemetrie bis hin zur Beschaffung der Sensoren und der Optimierung der Elektronik für Spitzenleistungen unter Verwendung der Softwareplattform E3.series. Das Team erklärte, dass ihr Name eine Hommage an die berühmten Krieger Roms sei, da sich ihr Hauptquartier in der Nähe des Kolosseums befindet.
Mehr als ein Rennen
MotoStudent ist nicht nur ein Rennen, sondern ein Wettbewerb, bei dem die Teams auf Design, Entwicklung und Management geprüft werden. Der Wettbewerb ist in zwei Phasen unterteilt und beginnt mit der Abgabe von Unterlagen, die sämtliche Aspekte des Projekts beschreiben. Die zweite Phase findet auf der Rennstrecke von Aragon statt, wo die Teams ihre Prototypen in einer echten Rennumgebung vorführen.
Der Wettbewerb spiegelt die Vielfalt der technischen Disziplinen wider, da die Teams in Bereichen wie Mechanik, Elektronik, Aerodynamik und Fertigung zusammenarbeiten, um innovative Lösungen zu entwickeln. Die “Gladiatoren” haben bereits einen Erfolg verbuchen können, als sie bei einem früheren Wettbewerb den dritten Platz belegten. Aber damit geben sie sich nicht zufrieden – sie wollen noch höher hinaus.
Ihr Prototyp ist ein 250cc-Einzylinder-Viertakt-Benzinmotorrad – weit entfernt von den Elektromodellen, die heute in aller Munde sind. Francesco scherzt: “Es ist wie die Motorräder, die Max Biaggi fuhr, aber seins war ein Zweitakter. Max Biaggi ist ein ehemaliger italienischer Grand-Prix-Rennfahrer, der sechs Weltmeisterschaften gewonnen hat. Er ist einer von nur zwei Fahrern, die in beiden Disziplinen Weltmeister wurden, mit vier Titeln in der 250er-Straßenmotorrad-WM und zwei in der Superbike-WM.

Eine Gemeinschaftsleistung
Die Stärke des Teams liegt in seinem multidisziplinären Ansatz. Mit ihrem Hintergrund in Informatik und Elektrotechnik bringen sie vielfältige Kompetenzen in das Projekt ein. Francesco konzentriert sich auf die Software, während Matteo und Domenico für die Elektronik und Verkabelung zuständig sind. Ihren Erfolg führen sie auch auf die Unterstützung der Professoren Calcaterra und Pepe sowie auf die Finanzierung durch die Universität La Sapienza und ihre Sponsoren zurück. „Ohne sie wären wir nicht in der Lage, die notwendigen Teile wie Verkleidungen, Rahmen und Komponenten zu beschaffen“, sagen sie.
Neben der Technik legen die Gladiators großen Wert auf das Projektmanagement. Wöchentliche Meetings, akribische Planung und ein gemeinsames Zielbewusstsein halten das Team auf Kurs. „Organisation ist das A und O“, sagen sie. „Wir arbeiten alle zusammen, um voranzukommen und noch bessere Ergebnisse zu erzielen.”
Feintuning zur Perfektion
Einer der schwierigsten Aspekte ihrer Arbeit ist die Anpassung der Firmware und der ECU des Motorrads an verschiedene Strecken und Bedingungen. Strecken wie Vallelunga, Misano und Aragon erfordern einzigartige Konfigurationen, die Faktoren wie Wetter und Oberflächenbeschaffenheit berücksichtigen.
Das Team hat erkannt, wie wichtig es ist, die Einstellungen während des Rennens in Echtzeit vorzunehmen, um durch präzises Fuel-Management und die Kalibrierung der Sensoren eine optimale Leistung zu erzielen.
Die Gladiators vereinen starke Skills, große Disziplin und einen unaufhaltsamen Antrieb – sie sind ein echtes Beispiel für Innovation in Aktion. Wir wünschen ihnen alles Gute auf ihrem Weg zum Sieg!